...die Tage am Beach vergehen, ein Tag schöner als der andere. Das Meer wird so um die 28, je nach Strömung vielleicht sogar 30 Grad warm sein, draussen ist es viel heisser, wir halten uns viel im Schatten auf.
Die Saison ist hier am Ende, in der weit geschwungenen Bucht von Palolem mögen allenfalls noch knapp 100 Touristen sein, sodass der zuerst befürchtete touristische Trubel hier gar nicht erst eintreten konnte. Keine fliegenden Händler, keine Touristenanmache in den Geschäften der Main Street, das sei im letzten Jahr "by Law" verboten worden, uns ist's recht!
Das Arabische Meer (Indischer Ozean) lädt mit lauwarmen Temperaturen zum stundenlangen Baden und spielen in den Wellen ein.
Lilli hat nun endlich Kinder am Strand gefunden, mit denen sie täglich spielt.
Das Ganze wechselt zwischen toben am Strand, toben in den Küchen der Restaurants, toben in den Wellen - bis hin zu Buddel-Marathons und Vater-Mutter-Kind "Orgien".
oder Tikka Masala Gerichte (Chicken, Calamari, Prawns). Eine Besonderheit stellen die Szizzler Gerichte dar, diese werden im Kohlblatt brennend serviert...
In all diese stille, beschauliche Zeit platzt nun plötzlich die Nachricht: In Indonesien hat es erneut ein schweres Seebeben gegeben, es werden Tsunamiwarnungen für Indonesien, Thailand und den indischen Ozean ausgegeben. Die Fischer bringen ihre Boote in Sicherheit, ziehen sie entweder hoch den Strand hinauf, oder tuckern über die Flussmündung in den Fluss hinein um sie dort zu schützen. Ein ungutes Gefühl entsteht, die Erinnerung an 2004 ist noch wach. Warnende SMS Nachrichten erreichen uns aus Deutschland, wir informieren uns über's www... Dort ist die Rede von Warnungen für die Ostküste Indiens, so wären wir an der Westküste ziemlich sicher - da erreicht uns ein Anruf eines Freundes aus Dehli, der im www. ebenfalls Warnungen für die Westseite Indiens bis hoch nach Mumbai gelesen hatte. Damit wären wir auch betroffen. Mist! Pausenlos laufen Meldungen in den TV News, alles verfolgt diese gespannt, doch dann endlich Entwarnung, es wird keine Tsunamiwellen geben. Die Restaurants hatten ohnehin vorsorglich Tische und Stühle an den Strand gestellt (wie immer) um Touris zum Dinner einzuladen. Der Badebetrieb im Meer ging ohnehin weiter...
Also, was nettes im besten Restaurant des Beaches (Dropadi) gegessen, Schnidde hatte Krabbe in Garlic Butter , Nopbi Tandoori Calamaris, Lilli Pizza.
Zufrieden und satt und glücklich dem Tsunami entronnen zu sein, gegen 23:00 ins Bett - dann Stromausfall, kein Fan, kein Wasser mehr. Lilli wacht vor Wärme auf, heult. Die Hitze ist unerträglich, wir öffnen die Tür, um wenigstens ein wenig Kühlung zu haben, vergebens. Dann wieder für kurze Zeit Strom, der Fan quirlt wieder, dann wieder ist der Strom weg. Wir brutzeln in unseren eigenen Saft, duschen ist ja nicht möglich, so dösen wir dann bis 5:00 Uhr. Dann, als ob Shiva, welcher uns ja dem Tsunami gerettet hatte (wie die Hindi hier meinen), uns nun doch noch seine Kräfte zeigen und an einem gewaltigen Naturschauspiel teilhaben lassen wollte, plötzlich wasserfallartiger Regen, begleitet von Sturm, Blitz und Donner. Das Wetterleuchten erhellte stundenlang den Himmel, keine einzelnen Blitze sondern pausenloses Blitzgewitter, die jeweiligen Donnerschläge knallend, ja peitschend - alle 5 Sekunden. Schnidde und ich ein wenig bedröppelt, so etwas hatten wir noch nie erlebt, in dieser Intensität und Lautstärke. Inzwischen regnete es zwar nicht durch, es "staubte" Wassertröpfchen in unsere Hütte. Lilli schlief seelenruhig weiter...unglaublich, bei diesem Lärm.
Erst am späten Morgen beruhigte sich das Wetter, als wir aus der Hütte krabbelten, waren sämtliche Unterkünfte dabei all ihre durchweichten Kissen, Bette und Matten in die langsam durchbrechende Sonne zum trocknen zu legen. Nochmal glimpflich davongekommen, war die einhellige Meinung und so wurde so manches Räucherstäbchen zum Dank an Shiva entzündet...
Sandra meinte, sie hätte einige Verspannungen aus der Nacht davongetragen und so buchte sie ausgleichend ein paar Ayurvedische Marma Massagen im Dreamcatcher Spa am Fluss. So kann man Probleme lösen, die keine sind. Die Massagen werden aus ayurvedische Art unter Einsatz von reichlich Öl durchgeführt, wobei uns nicht immer klar ist, ob denn das alles frisch zubereitet wird...indische Verhältnisse eben...
Inzwischen sind Nopbi und die Keramik unzertrennliche Freunde geworden - er verliert auf diese Weise viel Wasser. Wir haben " Diät " eingeführt, also erstmal nix essen viel trinken, dann abwarten. Unterstützt durch Imodium konnten die häufigen Treffen zwischen Nopbi und der Keramik durchbrochen werden. Schnidde wechselte sich zwischenzeitlich mit Nopbi ab, hatte dazu noch Bauchschmerzen. Nur Lilli war quietschfidel, ernährt sich in den letzten Wochen ausschliesslich von Pizza, French Fries und Schnitzel. Wir haben nun langsam wieder angefangen, " normal " zu essen, wobei wir nun die Taktik verfolgen: nix mit Soße essen, egal was - wir vermuten hinter dem ganzen Desaster nicht nur mangelnde Hygiene (indische Verhältnisse eben) sondern auch den Lebensmittelzusatz Glutamat der fast jeder Speise zugesetzt wird. So essen wir ausschließlich ausgewählten Fisch, der im Tandoori Ofen gebacken wird, als Zutat nur Gemùse, welches ebenfalls im Tandoori gebacken wird. Diese Taktik funktioniert nun hervorragend - verzichten ( schweren Herzens) auf Tikka oder Masala Gerichte, auf Thai, Chinese oder Indian bzw. Goan Food, sind dafür aber wieder gesund.